Als Trauma bezeichnet man in der Psychotherapie ein Ereignis, dass als extrem belastend empfunden wurde. Meistens schaffen wir es, diese Erfahrung zu verarbeiten, doch manchmal gelingt uns das nicht ganz und wir bekommen Beschwerden wie Konzentrationsstörungen und Alpträume. Grund hierfür ist ein noch nicht verarbeiteter Anteil der Erinnerung, der sich noch so anfühlt, als würde er gerade wieder passieren oder uns immer noch in Gefahr fühlen lassen. Das, was eigentlich in die Vergangenheit gehört, fühlt sich an, als würde es immer wieder und gerade nochmal passieren. Das Gehirn kann das Erlebte noch nicht als abgeschlossen sehen und verwechselt das bereits vergangene Trauma mit einer Gefahr im Hier und Jetzt. So kann dieses Ereignis – zum Teil noch nach Jahren – körperliche und seelische Beschwerden bereiten.
Traumatherapie kann dabei helfen, die Symptome zu lindern und das Erlebte hinter sich zu lassen und zu akzeptieren als das, was es ist: eine sehr schlimme und unangenehme Erfahrung in der Vergangenheit.
Ereignisse, die uns zutiefst erschüttern, gehören leider zum Leben. Es müssen nicht unbedingt lebensbedrohliche Situationen sein, die zu einer Traumatisierung führen: gravierende Erlebnissen im Alltag, in Beziehungen, im Beruf, bei medizinischen oder geburtshilflichen Behandlungen, oder auch das Miterleben dieser Geschehnisse bei anderen, können als traumatisierend erlebt werden. Obwohl wir in den meisten Fällen in der Lage sind diese Ereignisse für uns zu verarbeiten, sie zu akzeptieren und mit ihnen abzuschließen, klappt das nicht immer: Das Erlebte holt uns immer wieder ein und hält uns davon ab, unser Leben zu leben. Es kommt zu körperlichen und seelischen Symptomen wie Unruhe, Alpträume, plötzliches Wiedererleben des Geschehenen oder Konzentrationsstörungen.
Spezifische Psychotherapie nach Trauma, für sogenannte Traumafolgestörungen, hilft durch stabilisierende Übungen und gezielte Techniken, wie zum Beispiel EMDR, das Erlebte an seinen richtigen Platz in unserer Biographie, nämlich in die Vergangenheit, einzuordnen.